Königsfelder Nachrichten Juni 2025

Monatsspruch Juni:
Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf.
Apostelgeschichte 10, 28

Liebe Leserinnen und Leser,

dieser Vers markiert einen entscheidenden Wendepunkt – nicht nur im persönlichen Verständnis des Petrus, sondern auch in der Identität und Sendung der frühen Kirche. Petrus, ein frommer Jude, der mit strengen Reinheitsgeboten aufgewachsen war, erkennt öffentlich an, dass Gott die Kategorien von rein und unrein neu definiert – nicht nur in Bezug auf Speisevorschriften, sondern vor allem im Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen und den Wert eines Menschen.

Der Kontext ist entscheidend: Petrus hatte zuvor eine Vision (Apostelgeschichte 10, 9–16), in der Gott symbolisch die jüdischen Speisegebote aufhebt. Doch die tiefere Botschaft betrifft die Menschen – konkret die Heiden, die in der jüdischen Tradition als unrein galten. Nun steht Petrus vor Kornelius, einem römischen Hauptmann und Heiden, und bekennt, dass Gott jahrhundertealte religiöse Schranken aufgebrochen hat.

Dieser Vers stellt Vorurteile infrage. Die Worte des Petrus fordern uns auf, zu prüfen, wo wir – bewusst oder unbewusst – Menschen ausgrenzen, die Gott längst angenommen hat. Die Frage lautet: Wen halte ich für unwürdig, Gottes Gnade zu empfangen?

Dieser Vers zeigt die Kraft göttlicher Offenbarung. Die Veränderung in Petrus' Herzen geschieht nicht durch Diskussion oder Argumente, sondern durch eine direkte Begegnung mit Gottes Reden. Echte Umkehr braucht oft mehr als Wissen – sie braucht geistliche Erweckung.

Dieser Vers lädt zu radikaler Inklusion ein. Die Aufnahme der Heiden in die Gemeinde war ein tiefgreifender Wandel im Selbstverständnis des Volkes Gottes. Die Botschaft ist eindeutig: Das Evangelium gilt allen. Apostelgeschichte 10, 28 ist ein Aufruf, Mauern einzureißen, statt neue zu bauen.

Letztlich geht es in diesem Vers darum, mit Gottes Augen zu sehen – ohne Vorurteil, ohne Angst und ohne menschengemachte Abgrenzungen. Er ruft uns dazu auf, in der Freiheit der Gnade zu leben und diese Gnade auch anderen zu schenken, ganz gleich, wer sie sind oder woher sie kommen.

Gottes Botschaft an Petrus gilt auch heute noch: „Was Gott gereinigt hat, das nenne du nicht unrein.“ (Apostelgeschichte 10, 15) – Möge das unser Denken und Handeln prägen und unsere Vorstellung davon erweitern, wer zur Geschichte der Erlösung gehört.

Gerald MacDonald

Königsfelder Nachrichten Juni 2025

Bläsertag 2025

Glaube im Gespräch online

Café International

Spirituelle Wanderungen

Womenpower

Ökumenischer Kurparkgottesdienst

Kinder- und Jugendprogramm der Brüder-Unität

Herrnhuter Missionshilfe